Leider bricht meine Verbindung mit dem Uni-WLAN immer wieder in unregelmäßigen Abständen ab. Der Laptop meldet zwar, dass er im Netz angemeldet ist, es sind aber keinerlei Verbindungen mehr möglich und man muss sich neu verbinden. Dies kann sogar soweit gehen, dass man sich alle zwei Minuten neu verbinden muss.
Da dies sehr ärgerlich, zermürbend und unpraktikabel ist, habe ich mich nun an den "Help Desk" gewand und um Hilfe gebeten. Der mit seiner Aufgabe sichtlich überforderte (studentische?) Mitarbeiter konnte mir leider nur eine Antwort geben: "We don't support Ubuntu Systems, we just support Microsoft Windows!".
Das nenne ich eine tolerante und aufgeschlossene Universität die ihre Studenten zu mündigen Menschen erzieht und Ihnen nicht vorschreibt was sie zu kaufen haben (Satzerklärung).
Nach einer längeren Erklärung, dass ich dieses Problem schon seit längerer Zeit habe und es sogar mit zwei unterschiedlichen Rechnern auftritt, ist der Support-Mitarbeiter zwar ins Hinterzimmer zum "Senior" gegangen und hat mit ihm geredet, aber auch das war nicht wirklich produktiv. Es gab keinerlei Lösungsansätze.
Was vermisst ein deutscher Student an einem UofT-WLAN?
- STABILE Verbindungen, die nur abbrechen wenn man kein Funksignal mehr hat.
- Akzeptable Geschwindigkeiten (einer Universität angemessen)
- Gute Funkabdeckung des Campus.
- Keine Volumenbegrenzung.
- Ein wenig Vertrauen in Studenten
Eine gute Funkabdeckung ist leider nicht gegeben. In Karlsruhe hat man sich noch geärgert wenn in dem ein oder anderem Hörsaal kein Wireless verfügbar war, hier freut man sich wenn es in einem Hörsaal oder einem anderen Raum verfügbar ist (Ganz zu schweigen von einer Abdeckung der Stadt rund um die Uni wie in Karlsruhe). Nahezu jede Fakultät hat auch ihre eigenen Funknetze, aber natürlich darf man diese nicht benutzen.
Leider gibt es eine Volumenbegrenzung für jeden Studenten. Aktuell ist es erlaubt einen Traffic von 2GB pro Woche zu produzieren. Das ist zwar zum sehr beliebten "Facebook"-Surfen ausreichend, reicht aber nicht um z.B. ein Linuxsystem zu installieren oder Datensynchronisation, wie sie zum Beispiel zur kollaborativen Arbeit genutzt wird, zu betreiben. Zum Glück konnte ich für diese Arbeiten die Quota mit Hilfe meines Eduroam-Zuganges umgehen.
Die Volumenbegrenzung ist auch ein Teil des letzten Punktes, dem Vertrauen in Studenten. In Deutschland stellt man meist einige wenige/wichtige Regeln auf und alle haben sich daran zu halten. Hier gibt es Millionen Regeln und man überwacht diese mit allen technischen Möglichkeiten und Kollateralschäden. So wurde ich beim letzten Versuch des Downloads der aktuellen Ubuntu-Installations-CD vom WLAN getrennt und konnte mich nicht mehr mit ihm verbinden. Natürlich habe ich den Download wie es sich gehört Server-schonend über als Torrent-Protokoll getätigt. Danach habe ich dann gelesen, dass die UofT Filesharing-Protokolle grundsätzlich als "böse" ansieht und diese nicht erlaubt. Ungeachtet der legalen Möglichkeiten die diese bieten. Das könnte ein Grund für die Trennung ...
Diese Vorgehensweise fügt sich leider nahtlos in das Bild welches meine Erfahrungen mir liefern. Ein Beispiel dafür ist der "Code of Behaviour". Dieser verbietet unter anderem eine der wichtigsten Fähigkeiten der Ingenieure - die Zusammenarbeit. Außerdem regelt er in einer Genauigkeit wie man sie typischerweise von deutschen Dokumenten erwarten würde, alle Dinge die man als Student nicht tun darf (zum Beispiel jemand anderem seine Vorlesungsnotizen geben :-) ). Alles wird geregelt und überwacht.
Insgesamt trägt dies nicht zu einem selbstständigen und eigenständig denkenden Studenten bei.
Schade.
Natürlich weiß ich, dass ich von einem einfachen WLAN nicht auf das von der Universität gewünschte Studentenbild schließen kann. Aber es fügt sich nahtlos in meine Erfahrungen. Daher habe ich es hier als Anlass genommen es zu beschreiben.
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