Toronto vs. Oberkail/Karlsruhe

Was stört mich am an Kanada? Was würde ich am liebsten auch zu Hause haben?


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Zu Hause besser:

  • Internet!
    Delay >600ms und im viertelstunden-takt minutenweise Ausfälle. (SSH zu Unirechnern ist dadurch nicht wirklich spannend). Außerdem haben nahezu alle Internetverträge eine Volumenbegrenzung. In Karlsruhe benötigten wir ein Vielfaches des hier üblichen Volumens nur mit 2 Personen! Und dass ohne illegale Downloads - nur bei Nutzung der Möglichkeiten des Internet zum produktiven Arbeiten und während der Freizeit (größte Verbraucher wahren wahrscheinlich Datensynchronisation, Datenaustausch über SSH, VoIP und Videoportale). Kanada ist definitiv ein Entwicklungsland in Sachen Kommunikation - auch Mobiltelefonie (sehr teuer). Da denkt man, man geht in ein Industrieland... ;-)
  • Brot
    Also Brot bei dem man beißen muss :-)
    Habe in "Kensigton Market" eine vielversprechende Bäckerei gesehen. Muss die mal testen.
    Und sie ist tatsächlich sehr gut! Ist doch was feines gutes Brot zu haben :-)
  • Mensa/Günstiges Studentenessen
    Es gibt nicht wirklich eine Mensa. Dafür kann man zwischen ziemlich jedem Fast-Food wählen oder besucht die Dining-Hall der verschiedenen Colleges (sowas wie Studentenwohnheime). Diese kochen für ihre Studenten (in den Mietkosten - aber diese sind auch dementsprechend!) und man kann selbst dorthin essen gehen (~10$). Ich koche meistens Abends selbst (Nudeln :-) und mache mir Brote für Tagsüber.
  • Studentenfeeling / Studentenleben
    Ich kann den Grund nicht wirklich genau beschreiben, aber es fühlt sich eher wie Schule denn wie Studium an. Vielleicht liegt es an dem kompakten Zeitplan.
    So wirklich Student ist man hier nicht. Man ist eher in einer Lernfabrik. Schade um die guten Ideen und den tieferen Durchblick die dadurch manchmal verloren gehen.
    [Update:] Es gibt eigentlich gar kein Studentenleben. Daher kommt auch kein Studentenfeeling auf. Hochschulgruppen sind nicht wirklich so populär. Mensa zum täglichen Treffen gibt es nicht. Eine feste Mittagspause gibt es nicht. Das Gefühl vom freien Studieren und auch mal Lernen nach Interessenslage gibt es gar nicht. Passt nicht in den Zeitplan und ist nicht vorgesehen. Das schlimmste ist, dass die Studenten nochnichtmal wissen, dass sie nie ein richtiges Studentenleben hatten! Ingenieure können fachlich so gut sein wie sie wollen, wenn sie ihr Wissen nicht anwenden können, dann nutzt es nichts. Und dazu muss man dann auch mal ein wenig kreativ Denken können und Themen unterschiedlicher Kurse verknüpfen.
  • Günstiges Bier (im normalen Laden)
    Die Steuern auf Alkohol sind hier sehr hoch und es gibt Bier nur in extra Beerstores oder LCBO's. Außerdem ist in der Öffentlichkeit trinken grundsätzlich verboten. Nur zu Hause oder in Kneipen ist Alkohol trinken erlaubt.
  • Studiengebühren
    Es kostet mehr als 10000$ um ein Jahr in Kanada studieren zu dürfen. Da lobe ich mir doch das deutsche System. Hoffentlich wird es bald wieder komplett Gebührenfrei werden.
  • Wald/Freie Natur um die Ecke 
  • Günstigere OPNV-Tickets
    Ein TTC-Studententicket (Verkehrsbetriebe in Toronto) kostet 99$ im Monat, ein KVV-Semesterticket (Karlsruher Verkersverbund) ~130€
  • Studentenausweis
    Es ist doch um einiges einfacher nicht an jeder Tür seine Karte aus dem Geldbeutel nehmen zu müssen und durch den Magnetstreifenleser zu ziehen sondern einfach den Geldbeutel ans Lesegerät zu halten. Moderne Technik im Ausweis machts möglich.
  • Klopfen am Ende der Vorlesung
    In Deutschland klopft man am Ende der Vorlesung auf den Tisch um sich beim Professor f
    ür die Vorlesung zu bedanken. Dieses direkte Feedback empfinde ich als sehr höflich und wichtig. Der Professor wird mit ein wenig Bestäigung vielleicht zu noch besseren Vorlesungen motiviert :-)
  • Online-Banking
    Die Sicherheit beim Online-Banking in Kanada ist ein Witz! Ich versuche immer so wenig Geld wie möglich auf meinem kanadischen Konto zu halten.
  • Party
    So wirklich gute Discotheken oder Studententanzkneipen gibts nicht in Toronto. Das vermisse ich doch am meisten! Eine gute Studenten-Tanzkneipe! Nochmal so richtig schön feiern...
  • Bett
    2m sind ne schöne Länge für ein Bett. Bei geschätzten 1,90m hier, fällt das Kissen immer vom Bett :-)
  • Uni-WLAN
    Es gibt unzählige WLAN von verschiedenen Instituten, die man aber als Student nicht nutzen kann. Und in den meisten Hörsälen empfägnt man die allgemeinen Uni-WLAN nicht. Hinzu kommt, dass das Uni-WLAN unglaublich instabil ist :-(
  • Computerlabverwaltung
    Es gibt kein zentrales Rechenzentrum oder Institut welches Rechner zur verfügung stellt. Es gibt zwei größere Netze zu denen ich Zugang habe. So muss ich immer meine Daten in beiden Netzen haben bzw. sie mit WinSCP rüberkopieren, was wirklich nervend sein kann. Hinzu kommt, dass man immer nachdenken muss, ob die benötigte Software in diesem Poolraum auch installiert ist...
  • Günstiges Alles
    In Kanada scheint alles was ein Student so braucht (Bücher, Essen, Schreibkram) deutlich teurer zu sein als in Deutschland :-(
  • E-Studium
    Das gegenstück zur e-Studium Webiste (Webplattform zu den verschiedenen Vorlesungen) heißt hier Portal. Stellt euch vor, ihr müsstet für jeden Klick so lange warten wie bei der Notenliste auf studium.kit.edu - das ist die Arbeitsgeschwindigkeit des Portals! Und dazu noch verdammt unübersichtlich und schlecht Struktieriert. Ein Graus.
  • Hühnerfarmen
    Kalk muss hier so teuer sein wie Gold - die Eier haben so dünne Schalen, dass man sie nur mit der Pinzette schälen kann. Meine Finger sind auf jeden Fall überfordert ;-)
  • Ampeln
    Man hat zwar auch hier inzwischen erkannt, dass es Fahräder gibt und auch extra Spuren für sie eingerichtet (war eine große Sache, nicht jeder Kanadier ist überzeugt von der Notwendigkeit von Fahrradspuren), doch hat man es noch nicht hinbekommen, dass Ampeln Fahrräder auch erkennen. So muss man wohl oder übel auf ein Auto warten, welches dann erkannt wird oder die Ampel bei Rot passieren... (Und das an einer Ingenieurs-Uni :-)
  • Bibliothek
    Karlsruher Bib hat 24/7 offen. Das ist einfach nicht zu schlagen.
  • Ordner und Schreibzeug
    Versuche mal günstige Ordner zu bekommen! Ich habe noch keine gefunden und war zu geizig $5 für einen high-end Plastik-Ordner auszugeben obwohl ich nur 0-8-15 Papp-Ordner brauche.
    Ebenso gibt es nur linierte Blöcke. Die aus Deutschland gewohnten und für Ingenieursvorlesungen überaus praktischen karierten Blöcke gibt es nur mit Karrees, die zu groß sind um nur jede zweite Zeile zu benutzen und zu klein um jede Zeile zu nutzen.
  • Mayonnaise
    Im Restaurant gibts nur Ketchup und die im Laden erhältliche ist ein wenig zu geleeartig um sie wirklich gut für Pommes nutzen zu können. Immerhin besser als keine :-)
  • Man hört keine Leute EssenSchonmal neben Leuten gesessen, die mit weit offenem Mund kauen? Dann wisst ihr welche Qualen das sind. Und das hat man hier jeden Tag und überall.
  • Leute können gehen
    Nicht nur, dass sie meist das Auto benutzen, sie heben beim Gehen auch nicht die Füße. Nicht nur dass der Wirkungsgrad dieser Methode äußerst schlecht ist und die Abnutzung der Schuhe sehr hoch, es löst auch noch einen "nerv"-Reflex bei den Mitmenschen aus.
  • (Mehr) Leute wissen wie man Toiletten benutzt
    Da gibt es extra Pissoirs und die Leute nutzen immer noch die anderen im stehen. Muss man nun um jedes Pissoir noch eine Kabine bauen, damit sie angenommen werden? Und dass an einer Uni...
  • Winterdienst
    Bekanntlich ist in Karlsruhe der Winterdienst nicht wirklich gut (kein Wunder wenn man die Anzahl der Schneetage sieht :-) ). Aber der Winterdienst ist immer noch um einiges besser als in Toronto. Hier wird nicht wirklich der Schnee geräumt. Wenn überhaupt, dann ist das Schild immer noch einige Zentimeter über der Straße und räumt nicht wirklich viel. Man versucht das ganze durch unmengen von Salz zu kompensieren. Und so kommt es, dass im Winter alle Wege weiß vor Salz sind.


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Hier besser: 

  • Uniausstattung
  • Kleine Kurse
    vor allem der graduate Kurs den ich besuche hat nur um die 10 Studenten
  • Intensivere Kurse
    Was wir in Deutschland in einem Semester in SRT hören, wird hier in 2 Vorlesungen gemacht. Natürlich werden die Vorlesungen dadurch auch intensiver. Dies ist grundsätzlich ja gut, aber leider mag ich mathematische Beweise nur, wenn man sie sich noch vorstellen kann und ich sie nicht selbst machen muss :-)
  • Labs
    Machen nicht wirklich immer Spaß (viel Arbeit und viel Stress während des Labors),
    aber man erlangt ein besseres Verständnis.
  • Riesige Uni mitten in riesiger Stadt
  • Bessere Identifikation mit der Uni
    Die Identifikation der Studenten mit ihrer Uni ist um einiges besser. Die allermeisten sind stolz auf ihrer Uni zu studieren. Typisch nordamerikanisch hat UofT alles mögliche mit ihrem Logo im Angebot. Ein weiterer Beitrag wird der sportliche Wettkampf zwischen den Unis leisten. Nicht dass ich den Hype um den Uni-Leistungssport gut finden würde (warum sollte ein dummer Footballer ein Stipendium bekommen und ein intelligenter Unsportlicher nicht?), aber in diesem Aspekt ist er positiv. Ebenso sei die Ingenieursfachschaft und die vielen Traditionen erwähnt.
  • Traditionen
    Eigentlich schon oben erwähnt, aber es ist mir wichtig genug für einen eigenen Punkt. :-). Verwechselt dies aber nicht mit Studentenleben oder Studentenfeeling. Das ist in Deutschland um Meilen besser!
  • Einkaufen 24/7
    Ich bin absolut dagegen dies auch in Deutschland zu erlauben, aber dennoch ist es doch sehr komfortabel zu jeder Tages- und Nachtzeit
    einkaufen gehen zu können :-)
  • Millionen Kulturen und Studenten aus der ganzen Welt
  • Super Sportmöglichkeiten
    Mit dem "Harthouse", dem "Athletics Centre" und dem "Varsity Centre" stehen den Studenten exzellente Sportm
    öglichkeiten zur Verfügung. 
  • Computerlabs
    Es gibt überall in den Ingenieursgebäuden einen Rechnerraum der 24h zugänglich ist. Man muss also nicht immer erst über den halben Campus zum Rechenzentrum laufen um arbeiten zu können.
  • Regelungstechnik Vorlesungen
    Hart sich an den anderen Stil der Vorlesung zu gewöhnen, aber man lernt unglaublich viel. Einen wird recht schnell klar, dass SRT einem so gut wie nichts beibringen konnte. Es wurde Zeit, dass sich diese Vorlesung nur noch auf den Frequenzraum beschränkt, wie sie es jetzt macht! Guter Schritt nach Vorne.
  • Leuten beim Rückwärtseinparken zugucken
    Kaffee nehmen und genießen... :-)
  • Bibliotheken
    Haben zwar nicht 24/7 offen, dafür ist aber genug Platz zum lernen vorhanden.


( Bevor nun jeder sagt: "Was, du vermisst mich/uns nicht?"; ich habe Personen von dieser Liste ausgeschlossen :-). Ebenso zählt allgemeines wie "Heimat" nicht )