Donnerstag, 10. März 2011

Kuba - Bericht

Vorletzte Woche war es soweit, es ging nach Kuba. Von -10°C zu +28°C - größer kann der Unterschied kaum sein. Nach etwa 3h Flug (es reichte gerade so um einen Film anzusehen) waren wir auch schon in Varadero.
Um keine Zeit zu verlieren ging es direkt mit dem Taxi nach Havanna...

Die Taxifahrt dauerte 1,5h und kostete umgerechnet 70$. Recht gnünstig wenn man bedenkt, dass wir zu fünft im Taxi waren :-).


Größere Kartenansicht

In Havanna (B) blieben wir 3 Tage, dann ging es für einen Nachmittag nach Cienfuegos (C), welches auf dem Weg nach Trinidad (D) lag und dann Abends nach Trinidad. Dort weilten wir eine Nacht und am nächsten Abend ging es dann nach Santa Clara (E) wo wir 2 Nächte blieben. Von dort brachen wir dann morgens auf um den letzten Tag in Varadero (F) am Strand zu genießen bis wir Abends wieder in den Flieger (A) mussten.

Straße in der wir in Havanna wohnten
Untergebracht waren wir überall in Privatwohnungen in denen die Leute einzelne Zimmer an Touristen vermieten. Dies ist recht günstig (~30$ die Nacht je Zimmer) und auch ein wenig authentischer als ein Hotel :-)
Man muss dazu sagen, dass 20$ das Durchschnittseinkommen in Kuba sind und unsere erste Familie unserer Zählung nach 6 Zimmer vermietet hatte (dies war aber auch die kapitalistischste Familie in der wir unterkamen ;-) ). Damit sieht man, dass Leute die Zimmer an Touristen vermieten zu den Reichen in Kuba gehören.


Unsere Zimmer war auf dem Dach (sozusagen Haus auf dem Haus) und wir hatten einen super Ausblick über Havanna
Ansehnlich waren eigentlich nur die Touristenbezirke. Dort wurden die Häsuer in Schuss gehalten und auch mal mit Farbe versehen. Im "echten" Havanna gab es keine Farbe und Häuser sind auch mehr zerfallen als intakt.

Toruistenplatz

Erinnert irgendwie and das Computerspiel "Siedler" :-)



An einem zentralen Platz in Alt-Havanna gab es einen "Touristenkrimskamsmarkt". Einige von uns haben dort ein paar alte Bücher gekauft. Das älteste von Patrick erstandene Buch stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert. Ich möchte nicht die Quellen der Händler wissen...

Zentraler Platz in Alt-Havanna

Gleicher Platz

Ein anderer Platz in der Stadt.

Das meiner Meinung nach beste Kunstobjekt (also das links :-) )
Zu diesem Kunstobjekt sei gesagt, dass ich erst dachte es sei einer der Künstler, die vorgeben eine Statue zu sein. Erst ein Klopfen auf Metall hat mich so wirklich vom Gegenteil überzeugt :-)




Wie man sieht, sind die Steuern auf Alkohol in Kuba nicht so hoch wie in Kanada. So kann man sich auch mal ein Bierchen oder einen Drink zum Abendessen gönnen.

Hing in jedem Laden. Ob die jedes Jahr so groß feiern oder ist 52 irgendeine magische Zahl?

Abends auf der Dachterasse :-)
Nächster Tag:



Kapitol - aber nciht mehr in seiner ursprünglichen Funktion (Warum auch, wenn das Parlament nur zeimal im Jahr zusammen kommt). Heute ist es ein Kongresszentrum.


Allgegenwärtige Propaganda





Das Mittagessen war in diesem Tag durchaus erlebnisreich. Wir gingen wahllos durch die Straßen der Stadt und sahen jemanden mit einem Blech Pizza durch die Straße laufen. Wir fragten wo wir diese Pizza bekommen würden und wurden in das Wohnzimmer, welches als Verkaufsraum genutzt wurde, eines Hauses geführt. Dort arrangierte man uns einen Tisch und wir bekamen zwei riesige Pizzen serviert. Natürlich zu Touristenpreisen. Aber warum sollen nicht auch mal diese Leute das Geschäft ihres Lebens machen - für uns war die Pizza immer noch günstig :-)
Allerdings ist das auch der größte negative Punkt an Kuba. Überall wird versucht dir als Tourist das Geld aus der Tasche zu ziehen (Ok, das ist normal :-) ). Die Preise vervielfachen sich sofort wenn man als Tourist erkennbar ist und die Leute sind recht dreist wenn sie irgendwie Geld machen können. Vielleicht bin ich auch nur noch nicht genug geistig abgehärtet um dies einfach zu ertragen ;-)


Leider hat man aber mit der Zeit angefangen einfach jeden, der einen anspricht zu ignorieren da er zu 99,9% nur irgendwie an dein Geld kommen will. Wenn man diese Leute ignoriert, dann spart man selbst und seinenm gegenüber viel Zeit :-)
Allerdings ist es so auch nicht möglich mit den freundlichen Leuten zu sprechen, bzw. man hat immer im Hinterkopf, dass er sowieso nur an mein Geld will, und so ist der Eindruck den man bei solchen Leuten als ignorierender Tourist hinterlässt sicherlich nicht der beste - ein Teufelskreis.




Im Stadtmuseum: Die spanische Kolonialmacht hatte doch ein fürstliches Leben :-)

Nächster Tag:
Es ging ins "Revolutionsmuseum". Da recht viel in englisch geschrieben war, konnte man die Propaganda dann auch tatsächlich lesen :-)


Auf einem Balkon des Museums
Die Garage ist überall...



Ein kleiner Markt zwischen den Häusern

Wie man sieht, hatten wir auch diesen Abend Spaß :-)

Am nächsten morgen ging es dann nach Cienfuegos:
Während der Rast (6h Busfahrt)

Ein Kubanischer Bus (Wir hatten einen modernen :-) )
In Kuba ist der Highway anders als eine deutsche Autobahn



In Cienfuegos:

zentraler Platz


Dann gings zu einem Friedhof. Die Leute werden eingemauert, da man sie aufgrund des hohen Grundwasserspiegels nicht begraben kann. Bereits der Weg dorthin war spannend.


Es führte einmal eine Bahnstrecke zu diesem Ort. Allerdings stürzte eine Brücke ein und Schnitt den Ort vom Bahnnetz ab und man hatte kein Geld um sie wieder aufzubauen. Seit dem fährt die Bahn nicht mehr und die Leute nutzen alles was man gebrauchen kann.





Vor dem Friedhof saß eine Frau, welche uns berichtete, dass der Friedhof zu Restaurationszwecken geschlossen sei. Sie würde uns allerdings auf ihre Verantwortung reinlassen, wenn.... Ich habe selten ein so Kapitalistisches und korruptes Land erlebt :-)
Danach ging es dann ans Ende einer Landzunge, die in die Bucht hineinragte. Da wir die einzigen Touristen waren, wurden wir auch dementsprechend umworben...


1/2 Atomkraftwerk
Von dieser Landzunge aus konnte man ein halbfertiges Atomkraftwerk auf der anderen Seite des Wassers erkennen. Einst hat die UdSSR Geld bereitgestellt dieses zu bauen. Nach deren Zusammenbruch hat Kuba vergeblich versucht es alleine fertigzustellen.

Der Weg zurück zum Busbahnhof und dann nach Trinidad
Nächster Tag in Trinidad:



In Trinidad machten wir eine Schnorchel- und Inselstrandtour von einem der Ressorts mit. Ein Tag Pauschaltourist :-D

Im Taxi zum Hafen








Abends gings in Trinidad auf einen Hügel von dem aus man die Stadt überblicken konnte.






Auf diesem Hügel stand eine Sendeanlage. Die dortigen Arbeiter wollten natürlich auch ein wenig Geld von den Touristen bekommen und so bekammen wir Zuckerrohr-Zuckerwasser und das Angebot sich für den Sonnenuntergang bei Ihnen aufs Dach zu setzen. Das Wasser probierten wir (es war Schwarz :-D ) , aufs Dach setzten wir uns nicht (wir mussten wieder nach Trinidad um unser Taxi nach Santa Clara zu nehmen).
Am Abend hatte ich ein komisches Gefühl und am nächsten Abend war mir...
Ich war der erste den es erwischt hatte. Die anderen erwischte es nicht so schlimm oder am letzten Tag auf dem Heimflug (und dann aber auch richtig).
Santa Clara:

Spannungsvolles duschen. Der Durchlauferhitzer in der Duschbrause.
An sich bei korrekter installation vertretbar, aber... :-)

Die premium Zigarrenmarke. Man achte auf den Preis unten rechts.
Che-Monument

Innenstadt Santa Clara

Es war Wochenende und es gab eine Art Büchermarkt. Daher die Musik.


Und am nächsten Morgen ging es dann zur letzten Station, Varadero:

Unser Taxi





Auf dem Weg zum Flughafen




Nach einem Flug durch die Nacht und Zwischenstop in Montreal erreichten wir dann morgens um 9 Uhr unsere Wohnungen und schliefen erstmal ein paar Stunden bevor wir uns wieder in die Uni trauten :-)

Man merkt doch deutlich, dass in den 52 Jahren der Revolution sehr stark von der noch vorhandenen Masse von vor der Revolution gezehrt wird. Ob das nocheinmal 52 Jahre so funktioniert wage ich zu bezweifeln.
Die Kubaner selbst scheinen auch nicht komplett glücklich mit ihrem System zu sein. Zitat: "Sie singen und tanzen - was sollen sie auch anderes machen."

Ein Kubanischer Witz:
Wer ist der langsamster Barkeeper der Welt?
Am imaginären Bart spielend:
... er
braucht mehr als 52 Jahre für einen Cuba Libre!

4 Kommentare:

  1. Geile Sache, aber auch schön wenn du wieder in der Eifel bist;)

    mfg

    Thomas

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  2. da wird man echt neidisch.
    finds schön, dass es dir da so gut geht :)

    liebe grüße aus klausen
    anne

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  3. oh man, du scheinst richtig viel zu erleben und dich gut wohl zu fühlen - richtig so;)

    lg christina

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  4. Wie du schreibst, merkt man richtig, wie du dich da wohlfühlst, und was du alles erlebst, echt toll! War ein sehr schöner Bericht, den ich sehr genossen habe! Freue mich, bald mehr von dir zu hören!

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